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Michael Stapelberg

3WARE 9550S-4LP mit Gentoo GNU/Linux (2008)

published 2008-03-17, last modified 2018-03-18
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In meinem Fileserver betreibe ich den 3WARE 9500S-4LP SATA-RAID-Controller mit Gentoo GNU/Linux. Auf dem neuen Mainboard, das etwas mehr Durchsatz ermöglicht und somit keinen Flaschenhals mehr darstellt, war die Auslastung während Backups allerdings deutlich zu hoch (load von 10-15, hauptsächlich IO-Wait). Daher probierte ich allerlei Dinge aus, die ich hier der Vollständigkeit halber (und natürlich als Tipp für diejenigen mit ähnlichen Problemen) niederschreibe.

dstat

dstat ist ein Python-Programm, welches vmstat ähnelt. Es hat allerdings deutlich mehr Optionen und eine schönere, farbige Ausgabe. Mit dstat kann man sehr schön sehen, welche der PCI-Karten momentan Last verursachen (Interrupts) und wie sehr das System gerade ausgelastet ist (CPU, RAM, Swap, Network, Disk Read/Write, …).

Was mich allerdings störte, war, dass man den Interrupts keine eigenen Namen geben kann, sodass man leicht durcheinander kommt, wenn man viele Karten/Controller im System hat. Mein Ansatz ist daher, die Titelleiste des Terminals mit den nötigen Zuordnungen auszustatten, was aber daran scheiterte, dass dstat unbedingt seinen eigenen Titel setzen will…

In Zeile 1744 in /usr/bin/dstat (Version 0.6.6) findet sich der Code, welcher den Titel setzt. Diese 5 Zeilen können einfach entfernt werden und schon kann man zum Beispiel folgendermaßen seine eigene Titelleiste setzen:

echo -ne "\033]0;16 = GBIT-E, 18 = SCSI, 19 = RAID, 21 = SATA, 25 = DVB-S, 26 = ISDN\007" && \
dstat -C 0,1,total -dimsnlc -I 16,18,19,21,25,26

Die einzelnen Geräte und deren Interrupts lassen sich übrigens über ein lspci -v in Erfahrung bringen.

irqbalance

Zufällig bin ich über irqbalance gestolpert, welches bei Multiprozessorsystemen die Interrupts besser verteilen soll (wenn die entsprechende Kerneloption CONFIG_IRQBALANCE gesetzt ist). Einen messbaren Effekt brachte es mir nicht, aber vielleicht hilft es ja in anderen Situationen?

tw_cli installieren

Zur Verwaltung des Controllers gibt es das tw_cli-Programm von 3WARE. Natürlich hat Gentoo dafür ein ebuild, allerdings muss man das Programm-Archiv selbst herunterladen und dann in das DISTFILE-Verzeichnis legen, da 3WARE es unter einer eigenen Lizenz vertreibt.

Das Programm kann einige Informationen (Version der Firmware, BIOS, …) auslesen und wird unter Anderem dazu verwendet, degraded Arrays wieder aufzubauen. Man sollte es also auf jeden Fall parat haben.

Systemparameter bei jedem Start setzen

In der 3WARE-Knowledge-Base werden verschiedene Parameter empfohlen und erklärt. Grob gesagt beeinflussen sie das Verhalten des Linux-Kernels, der somit dem Controller die Daten besser zuspielt.

Damit diese Parameter bei jedem Systemstart gesetzt werden und dabei auch noch die udev-Namen benutzt werden (damit man munter Laufwerke vertauschen kann) benutze ich folgendes Script:

# /etc/conf.d/local.start

This is a good place to load any misc programs

on startup (use &>/dev/null to hide output)

REALDEV=$(readlink /dev/disk/by-id/scsi-1AMCC_W51517585EC0DB000531 | tr -d ./) if [ “${REALDEV}” != "" ] then ebegin “Tuning 3WARE-Controller (/dev/${REALDEV})” echo 64 > /sys/block/${REALDEV}/queue/max_sectors_kb &&
echo 512 > /sys/block/${REALDEV}/queue/nr_requests &&
echo deadline > /sys/block/${REALDEV}/queue/scheduler &&
blockdev –setra 16384 /dev/disk/by-id/scsi-1AMCC_W51517585EC0DB000531 eend $? else echo “ERROR: 3WARE-Controller could not be found!” fi

Testen kann man das mit /etc/init.d/local restart, was dann so aussehen sollte:

 * Caching service dependencies ...         [ ok ]
 * Stopping local ...                       [ ok ]
 * Starting local ...
 * Tuning 3WARE-Controller (/dev/sdb) ...   [ ok ]

Cache aktivieren

Die Hauptlösung für das Lastproblem war der nicht aktivierte Cache des Controllers (128 MB). 3WARE empfiehlt, sofern man keine Battery Backup Unit installiert hat, den Cache zu deaktivieren. Da für mich allerdings das Risiko, dass bei einem Stromausfall Daten verloren gehen, geringer wiegt als einen nicht benutzbaren Server zu Backupzeiten, habe ich mich für das Aktivieren entschieden.

Den Cache kann man mit folgendem Befehl aktivieren (sofern c2 die korrekte Controllerbezeichnung im System ist):

/c2/u0 set cache=on
Setting Write Cache Policy on /c2/u0 to [on] ... Done.

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